Macho-Männer sind eine Gefahr im Straßenverkehr
Zweiundzwanzig Männer bekamen die Aufgabe, mit einem Fahrsimulator ein vor ihnen fahrendes Fahrzeug "einzuholen". Je weniger Zeit sie dafür benötigten, desto schneller "fuhren" sie. Bei jedem der Männer nahmen die Forscher die Zeit, die sie zum Einholen des anderen Wagens benötigten.
"Unsere Hypothese war, dass hyper-maskuline Männer, also so genannte Machos, mit höherer Wahrscheinlichkeit ein risikoreiches Verhalten an den Tag legen würden, um den Wagen vor ihnen einzuholen", erklärt Julie Langlois von der Université de Montréal. "Wir sagten den Versuchspersonen nicht, dass sie die Straßenverkehrsordnung missachten sollten. Aber sie wussten, dass es Leute gegeben hatte, die die Aufgabe in sieben Minuten gelöst hatten."
Zusätzlich zur Aufgabe am Fahrsimulator hatten die Männer auch noch einen Fragebogen auszufüllen, in dem ihre Einstellung zur Männlichkeit abgefragt wurde. In dem Fragebogen standen Äußerungen wie "Männer, die weinen, sind schwach" und sollten auf einer Skala von 1 ("stimme überhaupt nicht zu") bis 5 ("stimme völlig zu") bewertet werden.
Bei der Auswertung der Leistung am Fahrsimulator erwies sich, dass Männer, die im Fragebogen ihr männliches Empfinden sehr stark herausgestellt hatten, im simulierten Straßenverkehr ein sehr aggressives und risikoreiches Verhalten zeigten. Manche schafften es, das Fahrzeug vor ihnen in fünf Minuten einzuholen. Von den Männern mit weniger übersteigertem Männlichkeitsempfinden brauchten einige bis zu zwölf Minuten, um das vor ihnen fahrende Fahrzeug einzuholen.