Künstliche Beatmung: Silber verhindert Lungeninfektion
Ein großer Vorteil der silberbeschichteten Beatmungsschläuche läge darin, dass sie Infektionen verhindern, ohne Ärzte und Pflegepersonal mit zusätzlicher Arbeit zu belasten, sagt Marin Kollef von der Washington University in St. Louis. An der von ihm geleiteten Studie nahmen etwa 2000 Patienten teil, die mindestens 24 Stunden lang beatmet wurden. Bei einem Teil der Probanden wurden dazu Schläuche eingesetzt, die innen mit einer Schicht eines neu entwickelten silberhaltigen Polymers ausgekleidet waren. Die daraus freigesetzten Silberionen töten Mikroben ab und verhindern das Anheften in Form eines Biofilms. 7,5 Prozent der Patienten mit normalen Beatmungsschläuchen erkrankten an einer Lungeninfektion. Bei Einsatz der neuen Schläuche waren es nur 4,8 Prozent. Verglichen mit einer antibiotischen Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nebenwirkungen auftreten oder dass sich resistente Bakterien entwickeln bei diesem Verfahren sehr gering. Eine Silberbeschichtung von medizinischen Geräten, sagt Kollef, könne sich auch für andere Einsatzgebiete als nützlich erweisen.