Kinderfragen sind kein Smalltalk
"Bei der Untersuchung der Reaktionen der Kinder auf die verschiedenen Informationen, die sie von Erwachsenen auf ihre Fragen erhalten, hat sich herausgestellt, dass Kinder tatsächlich Erklärungen haben wollen", sagt das Team um Susan Gelman von der University of Michigan. "Die Kinder nutzen spezielle Konversationsstrategien, um an Informationen heranzukommen. Wenn Vorschüler Warum-Fragen stellen, geht es ihnen nicht einfach darum, die Konversation am Laufen zu halten, sondern den Dingen auf den Grund zu gehen."
Die Forscher beobachteten zwei- bis fünfjährige Kinder, wie sie auf ausführliche oder abwimmelnde Antworten von Erwachsenen reagierten. Wenn die Kinder eine erschöpfende Auskunft bekamen, zeigten sie Zufriedenheit: Sie reagierten mit positiven Kommunikationssignalen oder stellten eine Anschlussfrage. Bekamen sie hingegen keine oder keine richtige Antwort, zeigten sie sich unbefriedigt, wiederholten ihre Frage oder lieferten eine alternative Erklärung.
Die Ergebnisse ihrer Studie zeigten, so Gelman und Kollegen, dass Kinder bereits ab dem zweiten Lebensjahr mit ihren Warum-Fragen aktiv dazu beitragen, dass sie etwas über die sie umgebende Welt lernen.