Kalenderblatt 19.10.2009: Und es ward für immer Licht - vor 130 Jahren fand der erste Dauertest der Glühlampe statt

Am 19. Oktober 1879 unterzog Thomas Edison die Glühlampe, die er nach mehrjährigen Studien entwickelt hatte, einem ersten Dauertest. Sie brannte 40 Stunden, und Edison erklärte sie daraufhin für marktreif
Edisons Glühlampe, Abbildung aus Meyers Konversationslexikon 1888
Edisons Glühlampe, Abbildung aus Meyers Konversationslexikon 1888
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Die Glühlampe hat viele Väter, doch es war Thomas Alva Edison, der nach mehrjährigen Studien die Glühlampe vor 130 Jahren, am 19. Oktober 1879, einem Dauertest unterzog. Diesen bestand sie - im wahrsten Sinne des Wortes - glänzend: Sie brannte 40 Stunden lang. Daraufhin erklärte Edison die Glühlampe für marktreif.

Das Prinzip der Glühlampe ist eigentlich ganz einfach: Ein Faden dient als elektrischer Leiter und wird durch Stromfluss so stark erhitzt, dass er glüht. Das Problem ist jedoch, dass der Faden durch die starke Hitzeentwicklung schnell zerglüht. Edison probierte rund 2000 Materialien aus. Erst ein verkohlter Baumwollfaden führte zum Erfolg. Die mit ihm ausgerüstete Lampe brannte 40 Stunden.

Unter anderem haben der Schotte James Bowman Lindsay (1799-1862), der Deutsche Heinrich Goebel (1818-1893), der Brite Joseph Wilson Swan (1828-1914) und natürlich der Amerikaner Thomas Alva Edison (1847-1931) nacheinander an der Entwicklung einer Glühlampe gearbeitet. Lindsay präsentierte bereits 1835 in Dundee ein elektrisches Licht von einiger Dauer. Swan gelang 1878 die Entwicklung einer auch praktisch nutzbaren Glühlampe und meldete sie zum Patent an (was später zu Patentstreitigkeiten mit Edison führen sollte). Der in die USA ausgewanderte deutsche Uhrmacher Heinrich Göbel behauptete später, als die Glühlampe bereits auf dem Markt war, er habe schon 1850 eine Glühlampe erfunden, konnte dies jedoch nicht beweisen. Die Frage, wer denn nun wirklich den entscheidenden Erfindungsschritt getan hat, ist auch deshalb schwierig, weil die ersten Glühlampen natürlich immer nur durch eine Stromzufuhr getestet werden konnten, die eigens für die Glühlampenexperimente erzeugt wurde. Unter Laborbedingungen ist vieles möglich, was im Alltagsleben keinen Bestand gehabt hätte. So war Edisons Härtetest im Oktober 1879 ein großer Schritt nach vorn. Sobald ein wirklich gut geeignetes Material für den Glühfaden vorhanden wäre, so die Botschaft dieses Tests, würde die Glühlampe länger leuchten als bisherige Leuchtmittel. 40 Stunden wären da nur der Anfang.

Es war aber durchaus nicht so, dass die Welt auf elektrisches Licht händeringend gewartet hätte. Im Gegenteil: Ab 1880 gab es die ersten Glühbirnen zu kaufen, nachdem Edison in New York ein Elektrizitätswerk hatte bauen lassen, das Häuser und auch Fabriken mit elektrischem Strom versorgen sollte. Doch in den ersten sieben Jahren nach Markteinführung der Glühlampe gewann Edison nur 500 Kunden. Erst ab etwa 1900 fanden immer mehr Menschen Gefallen an elektrischem Licht. 1901 bekam die Feuerwache in Livermorte in Kalifornien elektrisches Licht. Eine dieser Glühlampen brennt immer noch - ununterbrochen seit nunmehr 108 Jahren. Von dieser erstaunlichen Leistung kann man sich im Internet überzeugen. Die Website http://www.centennialbulb.org/cam.htm bietet die Aufnahme einer Webcam, die alle zehn Sekunden ein neues Bild von der brennenden Glühlampe übermittelt.

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