Infektion mit Rhinoviren - eine mögliche Ursache von Asthma
"Wir haben herausgefunden, dass Rhinoviren, die häufigsten Erreger von Erkältungskrankheiten, stärker zur Entwicklung von Asthma beitragen als andere Viren, die ebenfalls Atembeschwerden bei Kindern hervorrufen", sagt Robert Lemanske von der University of Wisconsin in Madison. Er und seine Kollegen wählten für ihre Studie 259 Neugeborene aus. Diese hatten ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken, da mindestens ein Elternteil unter Asthma litt. Bei jeder Atemwegserkrankung in den ersten sechs Lebensjahren ermittelten die Mediziner, welche Viren die Infektion ausgelöst hatten. 28 Prozent der Kinder erkrankten an Asthma.
Es stellte sich heraus, dass Infektionen mit Rhinoviren zu irgendeinem Zeitpunkt bis zum dritten Lebensjahr mit einem fast zehnfach erhöhten Asthmarisiko gekoppelt war. Für das ebenfalls häufige Respiratory syncytial virus (RSV) ergab sich ein solcher Zusammenhang nicht. Fast 90 Prozent der Kinder, die in ihrem dritten Lebensjahr an einer durch Rhinoviren verursachten Infektion erkrankten und unter Atembeschwerden litten, entwickelten bis zum sechsten Lebensjahr Asthmasymptome. Möglicherweise schädigen die Rhinoviren die Atemwege so, dass sie die Asthmaentwicklung bei genetisch dazu veranlagten Kindern begünstigen, sagt Daniel Jackson, ein Mitglied des Forschungsteams. Wie groß die generelle Bedeutung der Rhinoviren als Asthmaerreger - unabhängig von der genetischen Veranlagung - wirklich ist, müssen weitere Studien klären.