Handschrift als Lügendetektor
Die grundlegende Idee ist folgende: Bestimmte physikalische Eigenarten einer Handschrift sind bewusst kaum zu kontrollieren - etwa wie lange ein Stift auf dem Papier ist gegenüber der Zeit in der Luft; ebenso Länge, Höhe und Weite des einzelnen Schreibschwungs oder der auf die Schreibunterlage ausgeübte Druck. Diese handschriftlichen Charakteristika unterscheiden sich, wenn jemand täuschende Sätze schreibt, also lügt, oder wenn er wahre Sätze zu Papier bringt, haben Gil Luria und Sara Rosenblum von der Universität Haifa beobachtet. Und diese charakteristischen physikalischen Merkmale der Handschrift können die Forscher mithilfe des Computer-Schreibtabletts messen.
Heute bekannte Lügendetektoren samt der ihnen zugrunde liegenden Theorie sind umstritten. Zwar finden sie wiederholt großen Anklang im Unterhaltungsbereich, etwa in Talkshows, aber ihre Ergebnisse sind nicht eindeutig genug, um vor deutschen Gerichten als zuverlässige Beweismittel zugelassen zu sein. Die neue Methode aus Israel hingegen könnte die Daten aus Polygraphenbefragungen sinnvoll ergänzen oder möglicherweise sogar ersetzen, denken die Forscher.