Gute Laune macht kreativer - auch im Beruf

Wer guter Dinge ist, lernt leichter Neues und ist auch im Alltag kreativer, fanden jetzt kanadische Forscher heraus
London (Kanada) - Arbeitgeber, die ihren Angestellten verbieten, hin und wieder ein lustiges YouTube-Video im Büro anzuschauen, schaden sich womöglich selbst: Wird man nämlich durch Einflüsse von außen in eine gute Stimmung versetzt, so steigen Kreativität und Auffassungsgabe. Dies fanden kanadische Forscher in Experimenten heraus, die sie in der Fachzeitschrift "Psychological Science" beschreiben.

"Ganz allgemein fördert eine positive Stimmung die Fähigkeit des kreativen Problemlösens wie das flexible Denken", erklärt Ruby Nadler von University of Western Ontario. Gemeinsam mit ihren Kollegen Rahel Rabi und John Paul Minda brachte sie studentische Versuchspersonen in verschiedene Stimmungen. Einige hörten ein peppiges Mozart-Stück oder sahen einen Video-Clip mit einem lachenden Baby. Anderen wurden dagegen Musik aus "Schindlers Liste" oder der Bericht über ein verheerendes Erdbeben vorgespielt. Eine dritte Gruppe wurde mit Musik und Filmen versorgt, die keine besonders positive, aber auch keine besonders negativen Stimmungen verbreiteten. Nach diesem Medienkonsum bekamen alle Versuchspersonen die Aufgabe, Bilder von komplexen Mustern zu erkennen und zu ordnen.

Es zeigte sich, dass jene Versuchspersonen, die vorher Mozart gehört hatten oder den Film mit dem lachenden Baby gesehen hatten, die Aufgabe schneller lösten als die, die die traurige Filmmusik aus "Schindlers Liste" gehört hatten. Die positiv Gestimmten waren aber auch besser als die Kontrollgruppe, deren Medien keine besondere Stimmung erzeugt hatten. "Wenn Sie ein Projekt haben, bei dem es um innovatives Denken geht oder um die sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren, kann eine positive Stimmung dabei sehr helfen", erklärt Ruby Nadler. "Musik ist eine gute Methode, um in eine positive Stimmung zu kommen. Für jeden gibt es im Prinzip eine andere Musik, die diese Stimmung auslöst - Sie müssen also nicht auf Mozart umsteigen, wenn Ihnen der nicht liegt."

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Quelle: "Better Mood and Better Performance: Learning Rule-Described Categories Is Enhanced by Positive Mood", Ruby T. Nadler, Rahel Rabi, John Paul Minda; Psychological Science, December 2010 21: 1770-1776, doi:10.1177/0956797610387441


 

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