Gürtelrose erhöht Risiko für Schlaganfall
"Unsere Studie ist die erste, die zeigt, wie hoch das Schlaganfallrisiko nach einer Zoster-Infektion wirklich ist", sagt Jiunn-Horng Kang vom Taipei Medical University Hospital. Seine Studie erfasste 7760 Patienten, die gegen Gürtelrose behandelt wurden, und 23.280 gesunde Kontrollpersonen. Das Durchschnittsalter der Probanden lag bei 47 Jahren. Nach Berücksichtigung anderer, bekannter Risikofaktoren hatten die Patienten im Vergleich zu den Kontrollen ein um 31 Prozent erhöhtes Risiko, innerhalb eines Jahres einen Schlaganfall zu erleiden. Erstreckte sich die Virusinfektion auch auf die Augen, erhöhte sich diese Wahrscheinlichkeit sogar auf das mehr als Vierfache. Das Risiko eines durch eine Hirnblutung verursachten Schlaganfalls wurde durch die reaktivierten Viren stärker erhöht als das eines ischämischen Schlaganfalls, der auf einer Arterienblockade beruht.
Eine Gürtelrose sei leicht zu diagnostizieren, so dass die vorhandenen antiviralen Medikamente frühzeitig eingesetzt werden könnten, sagt Kang. Auf welche Weise die Viren die Gefahr eines Schlaganfalls vergrößern ist noch nicht geklärt. Die Forscher vermuten, dass die Vermehrung der Erreger Entzündungen in den Blutgefäßen auslöst. Das verursacht Gefäßschäden und begünstigt die Bildung von Blutgerinnseln. Zudem ist bekannt, dass Varicella-Zoster-Viren in Hirnarterien eindringen können. Auch Stressreaktionen des Körpers auf die durch die Gürtelrose erzeugten chronischen Schmerzen könnten, so Kang, dazu beitragen, das Schlaganfallrisiko zu erhöhen.