Gehen gegen Gedächtnisschwund
"Im höheren Erwachsenenalter schrumpft die Gehirngröße, was Gedächtnisprobleme verursachen kann", erläutert Kirk I. Erickson von der University of Pittsburgh. "Wenn regelmäßiges Training in der Lebensmitte die Hirngesundheit sowie Denken und Gedächtnis später im Leben verbessern kann, wäre es ein Grund mehr, regelmäßiges Training für Menschen aller Altersgruppen zu einem Gebot für die öffentliche Gesundheit zu machen." Erickson und seine Kollegen hatten 299 Menschen ohne Anzeichen von Demenz befragt, welche Strecke sie in der Woche zu Fuß zurücklegten. Neun Jahre später machten die Forscher Hirn-Scans von den Freiwilligen, um deren Gehirngröße zu messen. Nach vier weiteren Jahren prüften sie außerdem, ob die Teilnehmer Anzeichen kognitiver Beeinträchtigungen oder Demenz zeigten.
Bei denjenigen Probanden, die etwa 10 bis 15 Kilometer in der Woche zu Fuß zurück gelegt hatten, fanden sie bei der Messung neun Jahre nach der aufgenommenen Aktivität ein größeres Volumen Grauer Substanz im Gehirn vor als bei jenen, die weniger gelaufen waren. Noch weitere Strecken brachten allerdings keine weitere Verbesserung. Nochmals vier Jahre später hatten 40 Prozent der Probanden leichte Beeinträchtigungen in ihren geistigen Leistungen oder eine Demenz entwickelt. Ein größeres Hirnvolumen zusammen mit körperlicher Aktivität verringerten dieses Risiko, Gedächtnisprobleme zu bekommen, um die Hälfte. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse dazu ermutigen, gut aufgebautes körperliches Training bei älteren Erwachsenen als einen vielversprechenden Ansatz zu betrachten, um Demenz und Alzheimer vorzubeugen.