Fünfter Pluto-Mond entdeckt
„Die Entdeckung so vieler kleiner Monde sagt uns indirekt, dass eine ganze Menge kleiner Gesteinsbrocken ungesehen im Pluto-System herumfliegt“, so Harold Weaver von der John Hopkins University. Das wiederum ist keine gute Nachricht für die NASA, die mit der New-Horizons-Raumsonde eine Mission durch das Pluto-System plant. Diese 2006 gestartete Sonde soll 2015 zwischen Pluto und seinen Monden hindurchfliegen und erstmals Aufnahmen aus der Nähe machen. Mit über 16 Kilometern pro Sekunde, d.h. mehr als 58.000 Stundenkilometern, ist sie das schnellste menschengemachte Objekt, das je aus dem Erdorbit geschossen wurde. Bei dieser Rekordgeschwindigkeit reicht die Kollision mit einem wenige Millimeter große Steinchen, um die Sonde zu zerstören. Die Wissenschaftler denken deshalb nun über eine Kursänderung nach, um möglichst wenig Risiko einzugehen.
Pluto besitzt eine stark exzentrische Bahn, ist im Mittel aber rund 40 Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und hat deshalb eine eisig kalte Oberfläche von minus 230 Grad Celsius. Mit seinem Durchmesser von 2280 Kilometern ist er etwas kleiner als der Erdmond. Überraschend ist deshalb, dass Pluto selbst fünf Monde hat: Der größte ist der 1978 entdeckte Mond Charon, der immerhin halb so groß ist wie der Zwergplanet selbst und ein Achtel dessen Gewichts auf die Waage bringt. Alle anderen Monde wurden mit dem Hubble-Weltraumteleskop entdeckt. Die beiden 2005 erstmals nachgewiesenen Monde Nix und Hydra sind mit ungefähr 100 Kilometern Durchmesser deutlich kleiner als Pluto, ebenso der seit 2011 bekannte P4 mit seinen rund 20 Kilometern Durchmesser. Die jetzige Entdeckung verdankt sich neun lange belichteten Aufnahmen aus den letzten Wochen.