Fossil belegt: Antarktis war früher wärmer als heute
"Die fossilen Ostrakoden weisen auf einen See in großer Höher hin, geeignet für die Besiedlung von Tieren", erklärt Mark Williams von der University of Leicester, der Erstautor der Studie. Dies lege eine dramatische Veränderung des Klimas in dieser Region nahe - von Tundrabeschaffenheit vor 14 Millionen Jahren zu den intensiv kalten Temperaturen von heute. Für eine Seenfauna mit diesen Muschelkrebsen, die kleiner als einen Millimeter sind, wäre die heutige mittlere Jahrestemperatur von minus 25 Grad Celsius in jedem Fall viel zu kalt. Der Fund ist allerdings noch kein Beweis für die Annahme, dass es einst eine weit verbreitete Ostrakoden-Seenfauna in der Antarktisregion gab. Wahrscheinlicher sei, so Williams, dass sie rein zufällig in den ehemaligen See gelangten, vielleicht durch Vögel, die Ostrakoden-Eier im Gefieder oder an den Füßen einschleppten.
Muschelkrebse besitzen ein stabiles Gehäuse aus zwei Kalkschalen, die über ein Gelenk miteinander verbunden sind. Wie die meisten Muschelkrebse sind auch die in der Antarktis entdeckten Ostrakoden weniger als einen Millimeter groß: Die Länge des Panzers beträgt zwischen 0,4 und 0,8 Millimetern. Die Fossilien sind aber extrem gut erhalten, so dass nicht nur ihre kalkigen Außenschalen, sondern auch die Anatomie ihrer Weichteile noch gut erkennbar ist.