Flotter Schritt gegen Schlaganfall

Wer einen recht fixen Gang hat, verringert sein Risiko für einen Hirnschlag
Boston (USA) - Zwei oder mehr Stunden in der Woche Walken zu gehen oder einfach nur einen flotten Schritt an den Tag zu legen, schützt Frauen vor einem Schlaganfall. Mit diesem Ergebnis bestätigt eine umfangreiche Langzeitstudie, über die US-Forscher im Fachblatt "Stroke" berichten, dass Bewegung offenbar einem Hirnschlag vorbeugen kann. Härteres Training oder gezielte Sportarten scheinen nicht notwendig zu sein, um einen Schutzeffekt zu erreichen. Für Männer muss dies allerdings nicht unbedingt gelten, vermuten die Forscher. Denn bisher haben Studien, die den Zusammenhang zwischen Laufen und dem Schlaganfallrisiko bei Männern untersucht haben, widersprüchliche Ergebnisse geliefert.

"Auch wenn der exakte Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Arten körperlicher Aktivität und unterschiedlichen Typen von Schlaganfällen unklar bleibt, legen die Ergebnisse dieser speziellen Studie nahe, dass besonders Walken mit einem verringerten Schlaganfallrisiko verbunden ist", erklärt Jacob R. Sattelmair von der Harvard School of Public Health in Boston. "Körperliche Aktivität ist essenziell, um die Gesundheit des Herzkreislaufsystems zu fördern und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen zu reduzieren - und Gehen ist eine Möglichkeit, körperliche Aktivität zu erreichen." Sattelmair und seine Kollegen hatten die Daten von knapp 40.000 Frauen analysiert, die an einer großen Langzeitgesundheitsstudie teilnahmen und dabei alle zwei bis drei Jahre umfassend zu ihren sportlichen Freizeitaktivitäten befragt worden waren. Während mehr als elf Jahren Studiendauer erlitten 579 der Teilnehmerinnen einen Schlaganfall, größtenteils einen ischämischen, bei dem der Auslöser eine plötzliche Minderdurchblutung im Hirn ist.

Die Forscher stellten fest: Im Vergleich zu Frauen, die gar nicht walkten, hatten Frauen, die für gewöhnlich einen flotten Gang an den Tag legten, ein um 37 Prozent verringertes Schlaganfallrisiko. Diejenigen, die zwei oder mehr Stunden in der Woche Walken gingen, hatten ein 30 Prozent geringeres Risiko. Insbesondere das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls, dessen Ursache eine Hirnblutung ist, sinkt offenbar deutlich. Für diesen Schlaganfalltyp sank das Risiko für flotte Geherinnen um 68 Prozent, für diejenigen, die zwei oder mehr Stunden wöchentlich walkten um 57 Prozent. Beim ischämischen Schlaganfall waren es dagegen nur 25 und 21 Prozent, um die sich die Wahrscheinlichkeit verringerte. Warum heftigere körperliche Aktivität keinen bemerkenswerten Schutzeffekt zu haben scheint, ist den Forschern nicht gänzlich klar. Möglicherweise haben aber nicht genügend Frauen diese Art der körperlichen Betätigung angegeben, so dass in dieser Hinsicht kein klares Bild entstehen konnte, halten sie für denkbar.

Ein flotter Schritt bedeutet, in etwa mit knapp 5 Kilometern in der Stunde oder ein wenig schneller zu gehen. Laut Sattelmair ist es recht leicht, für sich selbst das richtige Tempo zu finden - zumindest grob: Man sollte noch in der Lage sein, sich beim Laufen zu unterhalten, aber nicht mehr singen können. "Wenn Du nicht mehr reden kannst, lauf ein wenig langsamer. Wenn Du singen kannst, lauf ein bisschen schneller."

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: American Heart Association - Stroke: Journal of the American Heart Association


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg