Fahrtüchtig nach Schlaganfall?

Einfache Tests außerhalb des Straßenverkehrs geben Aufschluss, ob jemand noch hinters Steuer sollte oder besser nicht
Leuven (Belgien) - Nach einem Schlaganfall wünschen sich viele Patienten, wieder Auto zu fahren, und viele sind durchaus bedenkenlos in der Lage dazu. Ein paar einfache und schnelle Tests können Ärzten allerdings helfen, zu erkennen, wer besser nicht mehr hinters Steuer sollte. Das belegt eine Metastudie, in der belgische Forscher 30 Untersuchungen zur Fahrtüchtigkeit von Schlaganfallpatienten analysiert haben. Drei Tests geben demnach Aufschluss darüber, wie fahrtüchtig jemand ist, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Neurology". Geprüft werden dabei unter anderem Wissen über den Verkehr, Erkennung von Verkehrszeichen, visuelle und räumliche Wahrnehmung sowie Denkgeschwindigkeit.

"Es sind simple Tests, die einfach in der Arztpraxis durchgeführt werden können", erläutert Hannes Devos von der Katholischen Universität Leuven. "Das ist wichtig, weil Tests im Straßenverkehr zeitaufwändig und teuer sind." Die Forscher hatten insgesamt 30 Studien analysiert, in denen die Fahrtüchtigkeit von mehr als 1700 Betroffenen rund neun Monate nach dem Schlafanfall im Straßenverkehr geprüft worden war. Etwas mehr als die Hälfte der Getesteten bestand die Prüfung und wurde anhand dessen als fahrtüchtig eingestuft. Drei Tests, so ergaben die Untersuchungen von Devos und seinen Kollegen, eignen sich dazu, diejenigen Patienten zu identifizieren, die das höchste Risiko haben, diese Fahrtests nicht zu bestehen. Wer diese unterhalb bestimmter Werte absolviert, schafft auch mit höherer Wahrscheinlichkeit den Praxistest auf der Straße nicht - die Untersuchungen stuften 80 bis 85 Prozent der unsicheren Fahrer richtig ein.

Die Analyse ergab zudem, dass die Fahrtüchtigkeit nicht mit Bewegungseinschränkungen zusammenhing. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die helfen, diese zu kompensieren. Darüber hinaus zeigte sich, dass diejenigen, die nach einem Schlaganfall als fahrtüchtig gelten, tatsächlich auch kein erhöhtes Unfallrisiko haben.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: American Academy of Neurology


 

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