Endlich bestätigt: Ursprung der kosmischen Strahlung

„Bis jetzt hatten wir nur theoretische Berechnungen und gesunden Menschenverstand, die uns daran glauben ließen, dass kosmische Strahlung auch aus Supernova-Überresten stammt“, sagt Jerry Ostriker von der Columbia University. Nach einer Supernova-Explosion breitet sich die ausgestoßene Gashülle mit großer Geschwindigkeit aus. Durch diese Hülle ziehen sich Schockwellen, ähnlich wie beim Überschallknall eines Düsenflugzeugs. An diesen Schockregionen ändern sich die physikalischen Parameter – wie Temperatur, Magnetfeld etc. – abrupt. Teilchen, die in diese Schockwellen geraten, können dadurch auf extrem hohe Energien beschleunigt werden.
Die Forscher nutzten für ihre Messungen ein Instrument des Fermi-Weltraumteleskops. Dieses Teleskop ist dafür ausgelegt, Gammastrahlen nachzuweisen. Da Gammastrahlung nicht aus geladenen Teilchen besteht, wird sie auch nicht von galaktischen Magnetfeldern abgelenkt und deutet deshalb direkt auf ihren Entstehungsort. Nach Auswertung von über einen Zeitraum von vier Jahren gesammelten Messdaten konnten die Forscher nun endlich das entscheidende Signal dingfest machen, das auf die Beschleunigungsprozesse in den Gashüllen explodierter Sterne hinweist. Rund hundert Jahre nach der Entdeckung der kosmischen Strahlung ist damit eine der wichtigsten offenen Fragen gelöst.