Dreijährige vertrauen auf das gesprochene Wort
"Kinder haben eine spezifische Neigung entwickelt, zu glauben, was man ihnen erzählt", erklärt Vikram Jaswal von der University of Virginia. "Das ist wie ein Kurzbefehl, um sich der Notwendigkeit zu entheben, zu bewerten, was Leute sagen. Das ist nützlich, weil Eltern oder Betreuungspersonal meistens den Kindern Dinge sagen, die sie für wahr halten." In einem Experiment zeigte eine Versuchsleiterin dreijährigen Kindern eine gelbe und eine rote Tasse. Dann versteckte sie einen Aufkleber unter der roten Tasse und behaupte gegenüber den Kinder bewusst falsch, der Aufkleber liege unter der gelben Tasse. Gegenüber anderen Kindern wiederholte sie das Experiment, mit dem einzigen Unterschied, dass sie die Botschaft stumm, nur mit Zeigegesten, vermittelte.
Es zeigte sich, dass die Kinder, denen die Versuchsleiterin gesagt hatte, der Aufkleber sei unter der gelben Tasse, dies bedingungslos glaubten. Als es darum ging, jeweils die Tasse hochzuheben, unter der sich der Aufkleber vermutlich befand, wählten diese Kinder immer nur die gelbe Tasse. Nur jene, die non-verbal auf das falsche Versteck hingewiesen worden waren, hoben auch hin und wieder die rote Tasse hoch und fanden dort den Aufkleber. "Es ist wichtig, die spezifische Natur des Vertrauens der Kinder zu verstehen", erklärt Jaswal, "Vor allem muss man verstehen, dass sie glauben, was Leute ihnen erzählen, dass sie aber auch skeptischer sein können, wenn ihnen eine Information auf andere Weise übermittelt wird."