Die Spur der Obsidian-Splitter zum Ende der Welt
"Eine entscheidende Qualität von Obsidian ist, dass man daraus Werkzeuge mit sehr scharfen Kanten machen kann", erläutert Colby Philips von der University of Washington. "Obsidian zersplittert oder bricht leicht und oft in einer vorhersehbaren Weise. Wenn Obsidian irgendwo zugänglich war, haben die Menschen es genutzt." Die Besiedlung der Kurilen begann vor 4000 Jahren, und zwar von Süd nach Nord. Und wo immer die Menschen auf den Kurilen hingingen, brachten sie Obsidian von ihren früheren Wohnorten, etwa Kamtschatka, mit. Philips und sein Kollege Robert J. Speakman haben 131 Obsidian-Funde nach ihrer Herkunft analysiert, die von 18 Stätten auf acht Kurilen-Inseln stammten.
Die Forscher konnten feststellen, dass die Obsidian-Splitter zu vier Orten bei Hokkaido im heutigen Japan und zu fünf Quellen in Kamtschatka gehörten. Etwas mehr als 60 Prozent aller Funde stammten aus Kamtschatka. Es ließ sich sogar ein Muster der Funde ausmachen, wie die verschiedenen Obsidian-Splitter auf den Kurilen verteilt waren: Obsidian aus Hokkaido wurde im Wesentlichen auf den südlichen Kurilen gefunden. Das Obsidian von Kamtschatka fand sich dagegen in den zentralen und nördlichen Kurilen wieder.