Depression verstärkt Arthroseschmerzen
"Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass sich eine Depression fast genauso stark auf die Symptome einer Kniegelenksarthrose auswirkt wie die Gelenksschäden, die das Röntgenbild zeigt", sagt Tae Kyun Kim vom Bundang Hospital der Seoul National University in Seongnam. Insbesondere ältere Menschen leiden häufig unter der degenerativen Gelenkserkrankung, die durch Überbeanspruchung und Verschleiß verursacht wird. Oft stimmt aber die Stärke der vom Patienten angegebenen Beschwerden nicht mit dem ärztlichen Befund überein, sagt Kim.
Für die Studie wurden 660 Über-64-Jährige Männer und Frauen mit Kniegelenksarthrose sowohl über ihre Beschwerden befragt als auch psychologisch untersucht. Erwartungsgemäß waren einerseits die berichteten Schmerzen umso größer, je ausgeprägter die Gelenksschäden nach dem Röntgenbefund waren. Andererseits ergab sich aber ein ähnlich enger Zusammenhang zwischen einer depressiven Störung und dem Schmerzempfinden bei leichter bis mäßig stark ausgeprägter Arthrose. Bei schweren Krankheitsformen wirkte sich eine zusätzliche Depression nicht mehr auf die Beschwerden aus. Auch nach einem Kniegelenksersatz durch eine erfolgreiche Operation klagt ein Teil der Patienten weiterhin über Schmerzen und Probleme bei der Bewegung des Gelenks, so Kim. In den Fällen, in denen es dafür keine medizinische Erklärung gibt, sollte eine Depression als mögliche Ursache in Erwägung gezogen werden.