Bestätigt: Saubere Zähne schützen vor Herz- und Schlaganfall

Zwei unabhängige Studien belegen die Rolle der Zahngesundheit für die Gesundheit von Herz und Gefäßen
Orlando (USA) - Gepflegte Zähne sind gut für die allgemeine Gesundheit: Wer wenigstens einmal im Jahr die Zähne reinigen und Zahnstein entfernen lässt, hat ein deutlich geringeres Risiko für Herzversagen und Schlaganfälle als jemand, der dies nie tut. Auch gesundes Zahnfleisch wirkt sich positiv auf die Herzkreislaufgesundheit aus. Diese Annahmen bestätigen nun auch zwei Studien, die Forscher aus Taiwan und aus Schweden aktuell bei den "Scientific Sessions 2011" in Orlando vorstellen werden, der Jahrestagung der American Heart Association.

"Schutz vor Herzerkrankungen und Schlaganfall war ausgeprägter bei Teilnehmern, die mindestens einmal im Jahr den Zahnstein entfernen ließen", erläuterte Emily Zu-Yin Chen vom Veterans General Hospital in Taipei. Sie vermutet, dass eine professionelle Zahnreinigung das Wachstum jener Bakterien zu hemmen scheint, die Entzündungsreaktionen verursachen und damit zu Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Schlaganfall führen können. Die Mediziner hatten Krankenversicherungsdaten von mehr als 100.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von rund sieben Jahren analysiert. Etwa die Hälfte der Probanden hatte mindestens eine vollständige oder teilweise Zahnsteinentfernung erhalten. Keiner hatte zu Beginn der Erhebung an Herzkreislauferkrankungen gelitten. Es zeigte sich: Wer sich die Zähne reinigen ließ, hatte verglichen mit denjenigen, die das nie getan hatten, ein 24 Prozent geringeres Herzinfarkt- und ein 13 Prozent geringeres Schlaganfall-Risiko.

Eine weitere Studie aus Schweden mit knapp 8.000 Probanden bestätigt darüber hinaus, dass die Gesundheit des Zahnfleischs ebenso etwas über das Risiko von Herzanfällen und -versagen sowie Schlaganfällen verrät. So hatten Teilnehmer mit weniger als 21 Zähnen, verglichen mit denjenigen mit den meisten Zähnen, ein um 69 Prozent größeres Herzinfarkt-Risiko, berichtet Anders Holmlund vom Centre for Research and Development of the County Council of Gävleborg. Auch eine höhere Anzahl vertiefter Zahnfleischtaschen und damit verbundene Infektionen an der Basis der Zähne erhöhte das Risiko im Vergleich zu Testpersonen mit den wenigsten Taschen um 53 Prozent.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "The Association of Tooth Scaling and Decreased Cardiovascular Disease – A Nationwide Population-Based Study", Zu-Yin Chen, Hsin-Bang Leu; American Heart Association's Scientific Sessions 2011
"Markers of Periodontal Disease Predict Myocardial Infarction, Stroke and Heart Failure Differently in a Cohort of 7999 Subjects", Anders Holmlund; American Heart Association's Scientific Sessions 2011


 

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