US-Mediziner: Nierenspenden ist sicher

Auf lange Sicht haben Spender ein ähnliches Sterberisiko wie Nicht-Spender
Baltimore (USA) - Eine Niere zu spenden birgt kaum langfristige Gesundheitsrisiken für den Spender. Zu diesem Schluss kommen amerikanische Ärzte nach einer Analyse von mehr als 80.000 Lebendspenden von Nieren, bei der sie Todesfälle unter den Nierenspendern mit denen in einer Vergleichsgruppe von Nicht-Spendern verglichen. Ihren Ergebnissen zufolge erhöht die Entnahme der Niere auf lange Sicht nicht das Sterberisiko des Spenders, berichten die Mediziner im Fachblatt "JAMA".

"Eine Niere zu spenden ist sicher", sagt Dorry L. Segev von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore. "Was auch immer passiert, wenn Menschen Nieren spenden, im Schnitt beeinflusst es nicht den Rest ihres Lebens - und das ist bisher noch nicht gezeigt worden in einer Studie dieser Größe und Umfanges." Die Forscher hatten Angaben zu insgesamt 80.347 Lebendspenden in den USA zwischen 1994 und 2009 analysiert. Im Schnitt verfolgten sie die Sterblichkeit der Spender über einen Zeitraum von 6,3 Jahren, zum Teil jedoch bis zu 12 Jahren. Diese Daten verglichen sie mit denen von 9364 Teilnehmern einer Gesundheitsstudie, deren gesundheitliche Daten denen der Spender möglichst stark ähnelten.

Die Mediziner stellten fest: Auf lange Sicht ähnelte die Sterblichkeit von Spendern denen von Nicht-Spendern aus der Vergleichsgruppe. Selbst wenn die Entnahme einer Niere also physiologische Veränderungen bewirkt, legt dieses Ergebnis nahe, dass diese Veränderungen nicht zu einem verfrühten Tod führen, schließen Segev und Kollegen. In den ersten 90 Tagen nach dem Eingriff war die Todesrate der Spender im Vergleich zu der der Vergleichspersonen zwar eindeutig erhöht, jedoch war das Sterberisiko mit 3,1 von 10.000 Fällen für einen operativen Eingriff verhältnismäßig gering. Bei anderen Operationen wie etwa einer Gallenblasen- oder einer Nierenentfernung aufgrund einer Krankheit wie etwa Krebs liegt das Sterberisiko mit schätzungsweise 18 von 10.000 beziehungsweise 260 von 10.000 Fällen um einiges höher.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Perioperative Mortality and Long-term Survival Following Live Kidney Donation", Dorry L. Segev et al.; JAMA (Vol. 303, S. 959)


 

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