Spaß bei der Arbeit steigert die Produktivität und verbessert das Betriebsklima

Eine amerikanische Studie zeigt, dass sich Spaß und gute Arbeitsmoral nicht ausschließen - im Gegenteil
Gainesville (USA) - Soll ein Chef zulassen, dass sich die ganze Abteilung während der Arbeitszeit über YouTube-Videos vor Lachen ausschüttet? Oder dass Kollegen an ihrem Geburtstag Kuchen ausgeben und die Abteilung für eine halbe Stunde von der Arbeit abhalten? - Werden da die Akten, die Schadensfälle, die Kundenanfragen jemals bearbeitet, die Software-Programme geschrieben oder die Kunden geworben? Ja, sagt jetzt eine amerikanische Studie. Und die Arbeit wird sogar noch besser erledigt, wenn die Menschen zwischendurch auch immer mal wieder ihren Spaß haben. Zudem identifizieren sich die Angestellten mehr mit ihrer Firma und das Betriebsklima verbessert sich.

"Die Menschen verbringen immer mehr Zeit mit Arbeit, darum denken viele, dass sie sich die Arbeit mit ein bisschen Spaß versüßen könnten", erklärt Erin Fluegge Woolf, die an der University of Florida ihre Dissertation zu diesem Thema schrieb: "Es zeigte sich, dass sich der Spaß bei der Arbeit auf überraschende Weise auszahlt." Die Forscherin hatte 245 Studentinnen und Studenten ihren 20-Wochenstunden-Job im Hinblick auf den Spaßfaktor bewerten lassen. Die Studienteilnehmer sollten schätzen, wie oft sie jeweils in ihrem Job kleine Feiern mitmachten, wie oft sie mit Kollegen einfach nur so plauderten, ohne dass es immer streng dienstlich war, und wie viele kleine persönliche Freiheiten ihnen gestattet waren, wie etwa das Tragen von Freizeitkleidung. Die Arbeitgeber der Studierenden erhielten ebenfalls einen Fragebogen, auf dem sie deren Arbeitsproduktivität und allgemeines Arbeitsengagement angeben sollten. Fluegge Woolf setzte die gewonnenen Daten zueinander in Beziehung und konnte eine starke Korrelation zwischen Spaß am Arbeitsplatz auf der einen Seite und Loyalität und Zugehörigkeitsgefühl zur Firma sowie Engagement und Kreativität bei der Arbeit auf der anderen Seite feststellen.

"Die Menschen fühlen sich als Teil einer Clique, wenn sie einige ihrer Witze und Späße miteinander teilen, und das schafft auch Bindungen zu denen, mit denen sie zusammenarbeiten", erläutert Fluegge Woolf. "Es ist auch durchaus plausibel, dass man mit größerer Wahrscheinlichkeit den Kollegen gegenüber kooperativ ist, wenn man sie besser kennt." Allerdings räumt die Forscherin auch ein, dass Spaß bei der Arbeit nicht für alle Branchen eine gleich große Rolle spielt. In manchen Branchen kann es auf die Kunden auch abstoßend wirken, wenn sie sehen, dass die Angestellten Spaß bei der Arbeit haben, etwa bei Bestattungsunternehmen.

University of Florida
Quelle: University of Florida


 

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