Schrifttafeln aus Persepolis werden digitalisiert

Zehntausende Schrifttafeln aus Persepolis wurden seit den 1930er Jahren ausgegraben. Jetzt machen sich Forscher an die Digitalisierung
Relief an der nördlichen Treppe von Persepolis.
Relief an der nördlichen Treppe von Persepolis.
© Wikipedia / Public domain
Chicago (USA) - Dieser Schatz ist schon vor rund 70 Jahren gehoben worden: In den 1930er Jahren gruben amerikanische Archäologen Schrifttafeln in persischer Keilschrift in der altpersischen Residenz Persepolis aus. Diese etwa 30.000 Schrifttafeln werden jetzt digitalisiert, damit Wissenschaftler in aller Welt sie untersuchen können. Die Schrifttafeln geben einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Verwaltung von Persepolis. In den Texten werden vom einfachen Arbeiter über Beamte bis hin zu den Angehörigen des Hofes alle sozialen Schichten erwähnt.

"Die Tafeln wurden in einer kurzen Zeitspanne beschrieben, gesiegelt und geordnet. Es war die Zeit zwischen 509 und 493 vor Christus, in der Mitte der Herrschaftszeit des persischen Königs Dareios I. aus der Dynastie der Achämeniden", erklärt Gil Stein von der University of Chicago. "Die älteste griechische Tragödie von Aischylos und die erste griechische Geschichtsschreibung von Herodot berichten von der Herrschaft des Dareios, aber ihre Erzählungen sind nicht mit dem zu vergleichen, was die gefundenen Tafeln bieten." Die Verwaltung, die diese Dokumente beschreiben, erwähnen vom Arbeiter bis zu Angehörigen des Hofes alle gesellschaftlichen Schichten.

Persepolis war die Hauptstadt unter den Achämeniden und wurde 520 vor Christus von Dareios I. im Süden des heutigen Iran in der Region Persis gegründet. Den Namen Persepolis erhielt die jedoch nicht von den Persern selbst - diese nannten sie "Parsa" -, sondern von den Griechen. Unter Dareios erlebte das Perserreich seine größte Ausdehnung: Es reichte von Kleinasien und Ägypten bis zum Indus. Persepolis bestand rund 200 Jahre, bis es 330 vor Christus von den Truppen Alexanders I. in Brand gesteckt wurde.

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Quelle: University of Chicago


 

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