Schon mit Vorschulkindern ernsthaft reden

Wenn Eltern schon mit den Kleinsten nicht in Kindersprache sprechen, verbessern sie die Chancen ihrer Kinder auf eine gute Sprachfähigkeit
Amsterdam (Niederlande) - Lehrer in der Schule und Erzieher in der Vorschule sprechen mit den Kindern ihrer Klasse oder ihrer Lerngruppe nicht in einer Kleinkindsprache: Da werden Kinder aufgefordert, zu zählen, zu rechnen, zu buchstabieren oder Versuche im Sachkundeunterricht zu beschreiben. Wenn auch Eltern bereits ab dem dritten Lebensjahr ihres Kindes damit beginnen, es als vollwertigen Gesprächspartner zu betrachten, erhöhen sie seine Chancen auf einen besseren Erwerb einer "akademischen" Sprache, wie sie in Schulen, aber auch im sonstigen öffentlichen Leben gepflegt wird. Zu diesem Schluss kommt jetzt eine niederländische Forscherin in ihrer gerade abgeschlossenen Doktorarbeit.

Lotte Henrichs von der Universiteit van Amsterdam hatte 25 Kinder zwischen drei und sechs Jahren mehrere Jahre lang immer wieder im Gespräch mit ihren Eltern beobachtet. In der Eltern-Kind-Konversation gab es in den Familien große Unterschiede. Doch nur in jenen Eltern-Kind-Beziehungen, in denen das Kind von klein auf ernst genommene Redebeiträge leisten konnte, entwickelte das Kind eine gute Sprachfähigkeit, die es später befähigen würde, sich in Schule und Ausbildung gut auszudrücken. Weitere wichtige Förderungen für das Kind stellen das Vorlesen und die Diskussion über für das Kind interessante Fragestellungen dar.

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Quelle: "Academic language in early childhood interactions. A longitudinal study of Dutch 3-to-6-year-old children", Lotte Henrichs; Amsterdam Center for Language and Communication, Amsterdam 2010, ISBN: 978-90-8891-153-8


 

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