Gut behornt durch die Urzeit
"Kosmoceratops ist eines der erstaunlichsten Tiere, die man kennt, mit einem riesigen Schädel, dekoriert mit einem ganzen Sortiment an knöchernem Schnickschnack", erläutert Scott Sampson von der University of Utah. Über den Sinn und Zweck aufwändigen Kopfputzes unter manchen Dinosaurierspezies haben Paläontologen schon viel spekuliert - von Waffen gegen Räuber über ein auffälliges Mittel, um Angehörige der eigenen Art zu erkennen, bis hin zur Regulierung der Körpertemperatur. Favorisiert wird mittlerweile die Theorie, dass der Kopfschmuck in erster Linie dazu diente, den Paarungs- und Fortpflanzungserfolg zu steigern. "Die meisten dieser bizarren Merkmale wären lausige Waffen gewesen, um Räuber abzuwehren", sagt Sampson. "Es ist weitaus wahrscheinlicher, dass sie genutzt wurden, um Rivalen einzuschüchtern oder mit ihnen zu kämpfen, ebenso um Individuen des anderen Geschlechtes anzuziehen."
Die beiden neu beschriebenen Pflanzenfresser, in deren Namen auch ihre Entdecker geehrt werden, gehören zu den Ceratopsia und haben in Triceratops einen bekannten nahen Verwandten. Utahceratops hatte eine Schulterhöhe von etwa 2 Metern, war 6 bis 7 Meter lang und hatte ein Gewicht von rund 3 bis 4 Tonnen. Mit ungefähr 5 Metern Länge und einem Gewicht von schätzungsweise 2,5 Tonnen war Kosmoceratops etwas kleiner.
Das Grand Staircase-Escalante National Monument, in dem die beiden von Sampson und seinen Kollegen beschriebenen neuen Arten gefunden wurden, ist eine wahre Fundgrube für Paläontologen und es sind noch lange nicht alle Dinosaurier entdeckt. In der Kreidezeit lag dieser Teil des heutigen Utah im südlichen Teil der westlichen, Laramidia genannten Landmasse Nordamerikas. Die Funde untermauern die Annahme, dass die Dinosaurier, die Laramidia besiedelten, in einen nördlichen und eine südlichen Bereich unterteilt waren.