Einzigartige mittelalterliche Fischfang-Anlage von Verrottung bedroht
Die Fischfang-Anlage ist 1,5 Kilometer vom nächstgelegenen Trockengebiet entfernt. Nach einer Radiocarbondatierung stammt sie aus dem 11. bis 15. Jahrhundert. Sie befindet sich inmitten einer ausgedehnten Wattlandschaft und kann nur im Sommer einige Wochen lang per Boot erreicht werden. "Das Watt ist zu tief, um darin gehen zu können", erläutert Aidan O'Sullivan vom University College Dublin. "Selbst wenn wir die Anlage bei Ebbe gut sehen können, haben wir höchstens jeweils zwei bis drei Stunden am Stück, um die Strukturen untersuchen zu können."
Die Anlage besteht aus langen Holzzäunen aus aufrecht stehenden Pfählen, die durch ein Flechtwerk miteinander verbunden sind und v-förmig aufeinander zulaufen. An den Enden befinden sich - noch - gut erhaltene Körbe. "Es ist, als wäre jemand erst im letzten Jahr hinausgegangen und hätte sie dort befestigt", sagt O'Sullivan. Im Mittelalter wurden die Fische von der Ebbe hineingetrieben - direkt in die Körbe. Die Fischer damals fuhren dann jeden Tag hinaus, um den Fang abzuholen. Wer die Reusen-Anlage gebaut hat und wer sie nutzte, ist unbekannt. Aber die Forscher vermuten, dass die Augustiner-Abtei auf Canon Island die Eigentümerin war, da Fisch gerade für den mittelalterlichen Klerus ein wichtiges Nahrungsmittel war.