Die Osterinsel-Statuen und ihre roten Hüte
"Wir wissen jetzt, dass die Hüte die Straße entlang gerollt wurden. Die Straße war aus verdichtetem rotem Schlackenstaub hergestellt und hatte an einer Seite sogar einen leicht erhöhten Gehsteig", erläutert Sue Hamilton vom University College London. "Der Steinbruch für die Hüte befand sich im Krater eines alten Vulkans und seinem äußeren Rand. Ein Drittel des Kraters ist durch diese Produktion weggebrochen worden."
Sue Hamilton und ihr Kollege Colin Richards von der University of Manchester wissen auch, dass die Statuen nicht immer Hüte trugen. "Zunächst errichteten die Polynesier die Moai aus verschiedenen Steinarten, die es auf der Osterinsel gab", erklärt Colin Richards. "Doch zwischen 1200 und 1300 nach Christus wandte man sich vom Statuen-Bau ab und der Produktion der roten Hüte zu."
Wie die ebenfalls tonnenschweren Hüte auf die Statuen aufgesetzt wurden, ist weiterhin ungeklärt. Man weiß auch nicht, was die Hüte genau zu bedeuten hatten. Aber es war offenbar beabsichtigt, dass die ganz profane Herstellung der Hüte für den Rest der Bevölkerung unsichtbar blieb. "Der Steinbruch befindet sich an einem geheimen Ort, der von anderen Plätzen der Insel nicht einsehbar ist", sagt Hamilton, "und der Produktionslärm drang nicht aus dem Inneren des Vulkankraters hinaus." In den nächsten fünf Jahren wird das Archäologen-Team weiter auf der Osterinsel forschen, in der Hoffnung, dann weitere Rätsel der Moai und ihrer roten Hüte lüften zu können.