Ruhig Blut mit weniger Zucker im Glas
"Unsere Ergebnisse legen nahe, dass es eine wichtige Ernährungsstrategie sein kann, den Verzehr zuckergesüßter Getränke und Zucker zu reduzieren, um den Blutdruck zu senken und weitere mit dem Blutdruck zusammenhängende Krankheiten zu reduzieren", erklärt Liwei Chen von der Louisiana State University in New Orleans. Die Medizinerin und ihre Kollegen hatten Daten von mehr als 800 Erwachsenen im Alter zwischen 25 und 79 Jahren analysiert, die an leicht erhöhtem Blutdruck bis eindeutigem Bluthochdruck litten und an einer 18 Monate dauernden Gesundheitsstudie teilgenommen hatten. Im Zentrum der Untersuchung hatten Gewichtsreduktion, Sport und eine gesunde Ernährung als Mittel zur Senkung erhöhten Blutdrucks gestanden.
Zu Beginn der Studie hatten die Teilnehmer im Schnitt etwa 0,3 Liter täglich an gesüßten Getränken zu sich genommen, was etwa einer knappen Portion entsprach. Gegen Ende war die durchschnittliche Tagesmenge um etwa eine halbe Portion gesunken. Sowohl systolischer Blutdruck (der höhere der beiden Werte, der entsteht, wenn sich das Herz zusammen zieht und das Blut in die Gefäße presst) als auch diastolischer Blutdruck (der niedrigere der beiden Werte, der auftritt, wenn der Herzmuskel wieder erschlafft und die Gefäße sich wieder entspannen können) waren ebenfalls merklich gesunken. Auch wenn die Mediziner andere Risikofaktoren für Bluthockdruck in ihre Berechnungen einbezogen und berücksichtigten, dass die Teilnehmer auch Gewicht verloren hatten, blieb die Veränderung des Blutdrucks statistisch signifikant.
Bereits leichte Reduktionen des Bluthochdrucks von lediglich 3 mm Hg (Millimeter Quecksilbersäule) reduzieren laut Chen das Sterberisiko durch Schlaganfall um acht, das durch Herzkreislauferkrankungen um fünf Prozent. Täglich auf nur zwei Portionen zuckerhaltige Getränke zu verzichten, könnte einen vergleichbaren Effekt erzielen. "Obwohl diese Studie unter hauptsächlich übergewichtigen Erwachsenen durchgeführt wurde, viele von ihnen mit Bluthochdruck", sagt die Medizinerin, "denken wir, dass andere davon profitieren, den Genuss zuckerhaltiger Getränke zu reduzieren."
Liwei Chen et al.; Circulation: Journal of the American Heart Association (im Druck)