Nahrungsergänzung durch Antioxidantien verringert Krebsrisiko nicht
An der Selen-Vitamin E-Studie nahmen 35.533 Männer teil, die älter als 50 Jahre waren. Über einen Zeitraum von durchschnittlich 5,5 Jahren nahmen sie täglich 200 Mikrogramm Selen, 400 IE Vitamin E, beide Präparate oder Placebos ein. In der zweiten Studie erhielten 14.641 Männer im Alter über 50 Jahren acht Jahre lang entweder jeden zweiten Tag 400 IE Vitamin E oder täglich 500 Milligramm Vitamin C oder ein Placebo. Zwischen den jeweiligen Gruppen ergaben sich keine Unterschiede in der Häufigkeit von Krebserkrankungen. Die negativen Ergebnisse beider Studien seien enttäuschende Neuigkeiten, schreibt Peter Gann von der University of Illinois in einem begleitenden Kommentar. Vielleicht müsse man die Idee ganz aufgeben, durch einzelne, chemisch definierte Nahrungsbestandteile das Krebsrisiko zu senken, so Gann. Ärzte sollten jedenfalls ihren Patienten zur Prostatakrebsvorsorge vorerst nicht mehr empfehlen, Selen- oder Vitaminpräparate einzunehmen.
"Vitamins E and C in the Prevention of Prostate and Total Cancer in Men - The Physicians' Health Study II Randomized Controlled Trial", J. Michael Gaziano et al., Journal of the American Medical Association (JAMA), Vol. 301[1], doi:10.1001/jama.2008.862
"Randomized Trials of Antioxidant Supplementation for Cancer Prevention - First Bias, Now Chance - Next, Cause", Peter H. Gann, Journal of the American Medical Association (JAMA), Vol. 301[1], doi:10.1001/jama.2008.863