Inhaltsstoff von Brunnenkresse hemmt Wachstum von Blutgefäßen und Tumoren
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Konsum von Brunnenkresse einen Signalweg blockieren könnte, der eng mit der Krebsentwicklung verbunden ist", sagt Graham Packham von der University of Southampton. In Laborexperimenten hatten er und seine Kollegen zunächst festgestellt, dass Rohextrakte der Brunnenkresse (Nasturtium officinale), die große Mengen an Phenethyl-Isothiocyanat (PEITC) enthalten, das Krebswachstum hemmen. Außerdem verringerte der Extrakt die Aktivität des so genannten Hypoxie-induzierten Faktors (HIF). Dieses Protein schaltet als Transkriptionsfaktor Gene eine, die notwendig sind, um das Wachstum neuer Blutgefäße, die Angiogenese, auszulösen. Darauf sind Tumoren angewiesen, um wachsen zu können.
Schließlich überprüften die Forscher, ob sich durch die Ernährung ein solcher Effekt beim Menschen erzielen lässt. Dazu aßen neun Frauen, die erfolgreich gegen Brustkrebs behandelt worden waren, jeweils eine 80-Gramm-Portion Brunnenkresse. In wenigen Stunden baute sich ein bestimmter Blutspiegel an Phenethyl-Isothiocyanat auf. Nach sechs und acht Stunden ließen sich in Blutzellen Veränderungen eines Signalproteins (4E-BP1) nachweisen, die mit einer Hemmung des HIF-Proteins verbunden waren. Weitere Ernährungsstudien sollen nun zeigen, ob regelmäßig zugeführte Nahrungsbestandteile wie Brunnenkresse das Krebsrisiko tatsächlich senken können.
"Inhibition of hypoxia inducible factor by phenethyl isothiocyanate", Xiu-Hong Wang et al.; Biochemical Pharmacology, Vol. 78, Issue 3, p. 261, doi:10.1016/j.bcp.2009.04.010