Warum Cholesterin das Alzheimer-Risiko erhöht
„Alles was die Beta-Amyloid-Produktion verringert, sollte dabei helfen, die Alzheimer-Krankheit zu verhindern oder möglicherweise zu behandeln“, sagt Charles Sanders von der Vanderbilt University in Nashville. Sein Forscherteam untersuchte durch kombinierten Einsatz zweier spektroskopischer Methoden die dreidimensionale Struktur des Proteins C99, das die Zellmembran durchzieht. Normalerweise wird es durch das Enzym Alpha-Sekretase gespalten, wobei keine schädlichen Produkte entstehen. Dagegen führt eine Spaltung durch Gamma-Sekretase zur Bildung des Beta-Amyloids, das Nervenzellen abtötet und die typischen Plaques bildet.
In Experimenten mit künstlichen Membranen stellten die Forscher fest, dass sich Cholesterin an einen speziellen Abschnitt des C99-Proteins anlagert. Das verändert die Position des Proteins so, dass es bevorzugt durch Gamma-Sekretase gespalten wird. Wirkstoffe, die die Bindung von Cholesterin verhindern, könnten daher die Produktion des krankheitsrelevanten Beta-Amyloids drosseln. Solche Hemmstoffe wären nach Ansicht der Forscher wahrscheinlich effektiver und hätten weniger Nebenwirkungen als bereits getestete Hemmstoffe, die die Gamma-Sekretase direkt blockieren.