Unfallquelle Computer

Columbus (USA) - Computer im Haus steigern die Unfallgefahr: Die Zahl akuter Verletzungen in Privathaushalten, vor allem durch Monitore, hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Seit Anfang der 1990er Jahre versorgten Notaufnahmen der USA immer mehr Menschen wegen Unfällen, die im Zusammenhang mit Computern oder Computerzubehör standen, zeigt eine aktuelle Studie. Die Verletzten waren über Geräte oder Kabel gestolpert, an ihnen hängen geblieben oder es fielen Computerteile wie etwa ein Monitor auf sie. Besonders gefährdet scheinen dabei Kleinkinder, berichten die Wissenschaftler im "American Journal of Preventive Medicine". Es sollten daher Anstrengungen unternommen werden, um solchen Verletzungen vorzubeugen, insbesondere bei Kindern, warnen die Forscher.

"Weitere Forschung zu mit Computern in Verbindung stehenden Verletzungen ist notwendig, da dieses allgegenwärtige Produkt immer mehr mit unserem Alltag verbunden ist", erläutert Lara B. McKenzie vom Nationwide Children's Hospital Center for Injury Research and Policy in Columbus. "Man braucht mehr Informationen über die genutzten Arten von Computern und Zubehör, die Anordnung dieser Systeme und das eingesetzte Mobiliar, um in diesem Gebiet Ratschläge für die Sicherheit im Haushalt entwickeln zu können." McKenzie und ihre Kollegen hatten Daten einer nationalen Datenbank analysiert, in der sie zwischen 1994 und 2006 mehr als 78.000 Fälle von Verletzungen fanden, die mit Computern in Verbindung standen. Die Forscher untersuchten nicht etwa Begleiterscheinungen ausgiebiger Computernutzung wie Überlastungen des Handgelenks oder Unterarms durch die Bedienung der Maus, Rückenverspannungen oder Sehprobleme, sondern explizit tatsächliche Verletzungen.

In dem Zeitraum stiegen Verletzungen dieser Art um mehr als 700 Prozent an. Die Zahl der Computer in Privathaushalten verzeichnete dagegen nur einen Zuwachs von etwa 300 Prozent. Etwa 98 Prozent der verzeichneten Vorfälle passierten daheim. Am stärksten betroffen waren Kleinkinder unter fünf Jahren. Diese zogen sich besonders oft Kopfverletzungen zu. Über alle Altersgruppen hinweg waren Verletzungen der Extremitäten am häufigsten. In auffällig vielen Fällen war es der Monitor, der einen Unfall auslöste. Diese Gefahrenquelle rückte allerdings mit zunehmender Einführung leichterer LCD-Bildschirme seit 2003 zunehmend in den Hintergrund.