Phosphatspiegel im Blut sagt späteres Herzinfarktrisiko voraus

Bereits bei leicht erhöhtem Phosphatgehalt im Blutserum junger Erwachsener steigt das Risiko einer Arteriosklerose im mittleren Lebensalter
Minneapolis (USA) - Um einem Herzinfarkt vorbeugen zu können, ist es wichtig, ein erhöhtes Krankheitsrisiko frühzeitig zu erkennen. Dazu könnte ein Bluttest beitragen, der den Phosphatgehalt ermittelt, berichten amerikanische Forscher. Danach ist bereits ein Anstieg des Phosphatwertes noch innerhalb des Normbereichs verbunden mit einem späteren erhöhten Kalziumgehalt in den Herzarterien, was wiederum auf eine Arteriosklerose hinweist. Ob ein steigender Phosphatspiegel ursächlich an der Entwicklung koronarer Herzkrankheiten beteiligt ist, geht aus den bisherigen Daten nicht hervor, schreiben die Mediziner im "Journal of the American Society of Nephrology".

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein erhöhter Phosphatblutspiegel - auch wenn er noch unterhalb des Grenzwertes liegt - für gesunde junge Erwachsene ein Risikofaktor für eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße sein kann", schreiben Robert Foley von der University of Minnesota in Minneapolis und seine Kollegen. Sie werteten Daten von 3000 gesunden Probanden aus, die zu Beginn der Studie im Schnitt 25 Jahre alt waren. Nach 15 Jahren wurden mithilfe einer speziellen Computertomographie Kalziumablagerungen in den Herzkranzgefäßen gemessen. Ein hoher Kalziumgehalt gilt als frühes Anzeichen für eine Arterienverkalkung und ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

Es stellte sich heraus, dass bei den Testpersonen, die 15 Jahre zuvor die höchsten Phosphatblutwerte aufwiesen, auch die stärksten Verkalkungen der Herzgefäße nachweisbar waren. Diese Korrelation bedeutet nicht, dass hohe Phosphatwerte eine Mitursache der Arteriosklerose sein müssen. Daher lässt sich derzeit auch noch nicht sagen, ob Medikamente, die den Phosphatspiegel senken, eine wirksame Vorbeugemaßnahme gegen ein erhöhtes Herzinfarktrisiko wären.

American Society of Nephrology
Quelle: "Serum Phosphorus Levels Associate with Coronary Atherosclerosis in Young Adults", Robert N. Foley et al., Journal of the American Society of Nephrology, Online-Publikation, doi: 10.1681/ASN.2008020141


 

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