Nanopartikel-Creme hilft bei Nickelallergie
"Es gab andere Ansätze, Cremes mit Wirkstoffen zu entwickeln, die Nickel binden, bevor es die Haut durchdringen kann", erläutert Jeffrey Karp vom Center for Regenerative Therapeutics am Brigham and Women's Hospital in Boston. "Diese waren aber bei den meisten Patienten nicht effektiv und konnten sogar schädlich sein, wenn die Wirkstoffe selbst die Haut durchdringen, was die meisten tun." Da von Kalzium bekannt ist, dass es Nickel bindet, hatten Karp und seine Kollegen ihre Suche nach einer Alternative auf Kalziumverbindungen eingeschränkt, insbesondere auf Nanopartikel. Diese winzigen Teilchen haben eine verhältnismäßig große Oberfläche und können daher besonders effizient darin sein, das Metall abzufangen. Da die Partikel aber andererseits groß genug sein sollten, um nicht durch die Haut dringen zu können, untersuchten sie Teilchen zwischen 70 und 500 Nanometern. Um eine schnelle Umsetzung in die klinische Praxis zu ermöglichen, konzentrierten sie sich auf Kalziumverbindungen, die bereits eine Zulassung für Lebensmittel und Medikamente haben.
Sowohl Kalzium-Karbonat- als auch Kalzium-Phosphat-Nanopartikel erwiesen sich als vielversprechend. Diese setzten die Forscher einer herkömmlichen Pflegecreme zu und untersuchten die Wirkung in Experimenten mit Schweinehaut und an lebenden Mäusen. Dabei verwendeten sie Nickelkonzentrationen, die weit über dem liegen, was in Alltagssituationen zu erwarten wäre. "Wir konnten zeigen, dass die Partikel Nickel tatsächlich mit einer hohen Effizienz einfangen und Entzündungsreaktionen bei nickelsensiblen Tieren verhindern", sagt Karp. "Nanopartikel, die sich an die Allergene binden, aber die Haut nicht durchdringen, eröffnen eine neue Strategie", ergänzt Karps Kollege R. Rox Anderson, Dermatologe an der Harvard Medical School sowie am Massachusetts General Hospital: "Große Hoffnung in einer kleinen Packung."
DOI: 10.1038/nnano.2011.37)http://press.nature.com/pdf/press_files/nano/03-04-2011/nnano.2011.37-AOP.pdf