Männer: Testosteron fördert Kontaktaufnahme mit anderem Geschlecht
"Dies ist die erste Studie, die einen direkten Beweis dafür erbringt, dass auf erhöhtes Testosteron während eines Konkurrenzkampfes unter Männern ein verstärkt kontaktsuchendes Verhalten gegenüber Frauen folgt", schreiben Leander van der Meij von der Universität Groningen und Kollegen. Die Psychologen baten für ihr Experiment mehr als 80 männliche Studenten im Alter zwischen 18 und 29 Jahren zunächst zu einem kleinen Konkurrenzkampf. Die Freiwilligen maßen sich in einer Computeraufgabe mit einem Geschlechtsgenossen. Davor und danach stellten die Forscher die Testosteronwerte der jungen Männer anhand einer Speichelprobe fest. Nach dem kleinen Computerduell hatte die Hälfte der Probanden Kontakt zu einer Frau, die andere zu einem Mann.
Die Psychologen beobachteten: Diejenigen Männer, bei denen die Testosteronwerte während des Konkurrenzkampfes am heftigsten angestiegen waren, legten in der Folge deutlich stärker typisches Flirtverhalten an den Tag, suchten gezielt Kontakt mit ihrer Gesprächspartnerin. Männern gegenüber zeigte sich ein solches Auftreten nicht. Der Anstieg des Hormons hat demnach eine unmittelbare Auswirkung auf das Verhalten gegenüber dem anderen Geschlecht und scheint die Kontaktaufnahme zu fördern. Die Forscher schließen allerdings nicht vollständig aus, dass der Effekt indirekt zustande kommen könnte. Möglicherweise sind diejenigen Männer, bei denen im Konkurrenzkampf die Testosteronwerte am deutlichsten ansteigen, gleichzeitig diejenigen, die auch am stärksten auf die Partnersuche fokussiert sind. Weitere Studien, in denen die Testosteronwerte künstlich beeinflusst werden, könnten diese Frage noch klären, schreiben die Forscher.