Herzkrankheiten: Geringer IQ ist ein starker Risikofaktor

Glasgow (Großbritannien) - Mehrere unterschiedliche Faktoren vergrößern das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten. Die größte Bedeutung dabei hat das Rauchen, doch schon an zweiter Stelle folgt ein niedriger Intelligenzquotient, berichten britische Forscher als Ergebnis einer Langzeitstudie. In der Reihenfolge ihrer Bedeutung erhöhten auch ein geringes Einkommen, hoher Blutdruck und geringe körperliche Aktivität das Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben. Trotz des bekannten Zusammenhangs zwischen dem IQ und den Einkommensverhältnissen zeigte die statistische Auswertung, dass der IQ auch ein unabhängiger wichtiger Einflussfaktor für die Gesundheit ist, schreiben die Wissenschaftler im "European Journal of Cardiovascular Prevention and Rehabilitation".

Die Studie erfasste Daten von 1145 Frauen und Männern, die zu Beginn im Durchschnitt 55 Jahre alt waren. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurde untersucht, wie stark sich welche körperlichen und medizinischen Merkmale sowie soziale Faktoren auf die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauferkrankungen mit Todesfolge auswirken. Es gebe mehrere mögliche Mechanismen dafür, wie sich der unerwartet starke Effekt eines geringen IQ erklären ließe, sagt der Leiter der Studie David Batty von der University of Glasgow. So weiß man, dass ein hoher IQ mit einem generell gesundheitsbewussteren Verhalten gekoppelt ist. Zur Förderung der allgemeinen Gesundheit, so Batty, könnten Informationskampagnen nützlich sein, die auch gezielt untere Bildungsschichten der Bevölkerung ansprechen.