Wie Vögel Kuckuckseier erkennen
"Unseres Wissens ist das die erste experimentelle Studie, die zeigt, dass eine veränderte UV-Strahlung das Erkennen parasitischer Eier beeinflusst", schreiben Marcel Honza und Lenka Polačiková von der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag. Anstelle von Kuckuckseiern benutzten sie für ihre Untersuchungen Eier von Mönchsgrasmücken aus verlassenen Gelegen. Von diesen legten sie jeweils eines in bebrütete Nester der Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) - entweder unbehandelt oder nachdem die Schale mit einem UV-Blocker überzogen wurde. Diese chemische Substanz begrenzte die UV-Reflexion auf Wellenlängen im Bereich von 320 bis 350 nm, ohne die Reflexion von Strahlung des sichtbaren Lichts zu verändern. Als zusätzliche Kontrolle dienten Eier, die mit Vaseline behandelt wurden, was weder auf sichtbares noch auf UV-Licht einen Einfluss hatte. Fünf Tage lang beobachteten die Forscher, was mit dem Zusatzei geschah.
Die Vögel akzeptierten 11 von 16 der mit Vaseline behandelten Eier. Aber durch den UV-Blocker veränderte sich für sie das Aussehen des Eis offenbar so, dass sie in 17 von 28 Fällen darauf einhackten und es schließlich aus dem Nest entfernten. Nun wollen die Biologen untersuchen, ob das Muster der reflektierten UV-Strahlung bei echten Kuckuckseiern und den Eiern der jeweiligen Wirtsvögel identisch ist.