Wärme stillt den Schmerz bei Säuglingen

Besser als Zuckerlösung oder Schnuller wirkt eine Erwärmung, um die Schmerzen eines Neugeborenen bei einer Impfung zu lindern
Blutentnahme aus der Ferse bei einem Säugling
Blutentnahme aus der Ferse bei einem Säugling
© Sgt Eric T. Sheler / U.S. Air Force
Chicago (USA) - Schon Neugeborene müssen Schmerzen erleiden – sei es bei einer Impfung oder wenn eine Blutentnahme nötig ist. Dabei kann der Einsatz eines Wärmestrahlers den Schmerz der Babys besser lindern als andere Maßnahmen, berichten amerikanische Ärzte. Üblicherweise lässt man die Neugeborenen bei einem schmerzhaften Eingriff etwas Zucker lutschen oder am Schnuller nuckeln. Eine nicht-medikamentöse Form der Schmerzlinderung bei Babys sei wichtig, um mögliche Folgeschäden durch die Schmerzerfahrung oder verabreichte Medikamente zu vermeiden, erklären die Forscher im Fachblatt „Pain“.

„Eine natürliche Wärmebehandlung während einer schmerzhaften Prozedur verringert das Weinen und die negativen Veränderungen der Mimik von Neugeborenen“, schreiben Larry Gray von der University of Chicago und Kollegen. An ihrer Studie nahmen 47 gesunde, normalgewichtige neugeborene Kinder teil, die eine Hepatitis B-Impfung erhalten sollten. Videoaufnahmen vor, während und nach dem zehn Sekunden dauernden Eingriff registrierten das Verhalten der Babys. Als Maß für Stärke und Dauer des Schmerzes diente die Messung der Herzschlagfrequenz, die sich beim Schmerzempfinden erhöht.

Während der Impfung wurde eine Gruppe der Säuglinge durch einen Wärmestrahler erwärmt, einer anderen wurde ein Milliliter Zuckerlösung in den Mund getropft und die dritte nuckelte an einem Schnuller. Die Wärmebehandlung erwies sich als die effektivste der drei Methoden zur Schmerzlinderung und führte am schnellsten wieder zu einer Beruhigung des geplagten Kindes. Noch wirksamer wäre vielleicht die natürlichste Form einer solchen Wärmebehandlung – der enge Körperkontakt mit Mutter oder Vater.

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Quelle: „Warmth is analgesic in healthy newborns“, Larry Gray et al.; Pain, DOI: 10.1016/j.pain.2011.12.017


 

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