Vor einer Stammzelltherapie von Rückenmarksverletzungen sind Sicherheitstests nötig
"Vorab geprüfte Nervenstammzellen, die aus iPS-Zellen entstanden sind, erwiesen sich als sicher und stellen eine viel versprechende Quelle für eine Zelltherapie bei Rückenmarksverletzungen dar", erklären Hideyuki Okano von der Keio University in Tokio und seine Kollegen. In Experimenten mit Mäusen untersuchten die Forscher, welche von mehreren, unabhängig voneinander erzeugten Klonen von iPS-Zellen sich zur Regeneration von Rückenmarksnerven eignen. Die erste Voraussetzung war, dass sich die Stammzellen in einer Zellkultur in sämtliche Zellformen des Nervengewebes umwandeln ließen. Zudem durften aus iPS-Zellen entstandene Vorläufer von Nervenzellen nach Injektion in das Gehirn immundefekter Mäuse keine Tumoren erzeugen.
Nur auf diese Weise vorgetestete iPS-Zellklone erwiesen sich auch bei einer Zelltherapie von Rückenmarksverletzungen als sicher und effektiv. Die Forscher transplantierten aus iPS-Zellen erzeugte Vorläuferzellen neun Tage nach einer Verletzung in das Rückenmark von Mäusen. Dort entwickelten sich die Zellen zu Neuronen und Gliazellen weiter, ohne Krebswachstum auszulösen. Die Behandlung stimulierte das Wachstum von Nervenfasern und verbesserte die Beweglichkeit gelähmter Gliedmaßen. Die Verwendung "unsicherer" iPS-Zellen verbesserte die Beweglichkeit nur vorübergehend und verursachte ein Wachstum von Tumoren. Vor einem Einsatz menschlicher iPS-Zellen zur Therapie von Rückenmarksverletzungen, so die Forscher, seien zunächst Transplantationsstudien mit Affen erforderlich.