Stammzelltherapie wirkt als Jungbrunnen
„Jetzt wäre es sehr wichtig zu prüfen, ob auch andere Arten adulter Stammzellen einen ähnlichen therapeutischen Effekt haben“, schreiben Johnny Huard von der University of Pittsburgh und seine Kollegen. Adulte Stammzellen kommen in vielen Geweben des Körpers vor und ermöglichen eine Regeneration von geschädigten Zellen. Die Forscher arbeiteten mit genetisch veränderten Mäusen, die vorzeitig alterten und früh starben – ein Krankheitsbild, das der Progerie, einer frühen Vergreisung, beim Menschen ähnlich ist. Bei einem der Mäusestämme hatte sich die Lebenszeit auf knapp einen Monat verkürzt. Stammzellen aus den Skelettmuskeln dieser Tiere zeigten ähnliche Schäden wie die aus viel älteren gesunden Mäusen: Sie vermehrten sich langsamer und entwickelten sich nicht mehr so leicht zu reifen Muskelzellen.
Durch Injektion von Muskelstammzellen aus jungen gesunden Mäusen verlängerte sich die Lebenszeit der Progerie-Mäuse deutlich – in einigen Fällen auf mehr als zwei Monate. Die Behandlung verbesserte die Gewebestruktur auch in den Körperteilen, in denen keine injizierten Zellen nachweisbar waren. Versuche mit Zellkulturen bestätigten die Vermutung, dass dieser Effekt der Stammzelltherapie durch freigesetzte Wirkstoffe erzielt wurde, die sich im ganzen Körper verteilten. Ob eine Injektion von Stammzellen auch das natürliche Altern normaler Mäuse aufhalten kann, ist noch nicht geklärt. Die Forscher wollen nun die von den Stammzellen produzierten Wirkstoffe identifizieren, die für den Verjüngungseffekt verantwortlich sind. Diese könnten dann möglicherweise anstelle von Stammzellen gegen altersbedingte Degenerationen eingesetzt werden.