Parkinson: Zu wenig Vitamin D
Der nachgewiesene Zusammenhang könnte verschiedene Ursachen haben, erklärt Marian L. Evatt aus dem Forscherteam von Vin Tangpricha an der Emory University in Atlanta. Vitamin D entsteht hauptsächlich in der Haut, wenn sie der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Es wäre denkbar, dass sich Parkinsonpatienten weniger häufig im Freien aufhalten und dadurch ihre Vitamin D-Produktion verringern. Eine andere Möglichkeit bestünde darin, dass die Hirnerkrankung die Ursache für den verringerten Vitaminspiegel ist. Dann wäre aber zu erwarten, dass auch Menschen mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer zu geringe Vitamin D-Werte aufweisen. Bei den untersuchten Alzheimerpatienten bestand dieser Zusammenhang aber nicht.
Bei 55 Prozent der hundert untersuchten Probanden mit Parkinson stellten die Forscher einen Vitamin D-Mangel fest. In den beiden Vergleichsgruppen der Alzheimerkranken und Gesunden waren es nur 41 bzw. 36 Prozent. Nach diesen Ergebnissen könnte ein suboptimaler Vitamin D-Spiegel einen Einfluss auf die Entwicklung der Parkinson-Krankheit haben. In einer bereits angelaufenen Studie werden nun Parkinsonpatienten mit unterschiedlichen Dosen von Vitamin D behandelt, um dessen Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu untersuchen. Die Forscher weisen darauf hin, dass eine routinemäßige Kontrolle des Vitamin D-Spiegels bei älteren Menschen auch aus anderen Gründen wichtig sei. Ein Vitaminmangel erhöht das Risiko von Osteoporose, wodurch die Gefahr lebensbedrohlicher Knochenbrüche steigt. Auch Autoimmunkrankheiten und einige Krebsformen werden durch eine zu geringe Vitamin D-Produktion begünstigt.