Nach Reagenzglasbefruchtung mehr Totgeburten
"Es wäre sehr wichtig, die Ursache der Totgeburten genauer zu erforschen. Doch trotz der Größe unserer Studie reicht die Menge der vorliegenden Daten nicht aus, um diese Frage zu beantworten", sagt Kirsten Wisborg vom Universitätshospital Aarhus. Ihre Studie erfasste Daten von 20.166 Frauen, die ihr erstes Kind zur Welt brachten. Für 82 Prozent erfüllte sich der Kinderwunsch innerhalb eines Jahres und ohne Einsatz unterstützender medizinischer Maßnahmen. Bei 10 Prozent dauerte es länger als ein Jahr, bis sie ohne Hilfsmaßnahmen schwanger wurden. 4 Prozent ließen eine In-vitro-Fertilisation (IVF) durchführen. Dabei kam in einigen Fällen auch die so genannte Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) zum Einsatz, bei der ein Spermium in die Eizelle injiziert wird. Ebenfalls 4 Prozent erhielten eine Fruchtbarkeitsbehandlung, ohne dass eine IVF oder ICSI zum Einsatz kam. Insgesamt gab es 86 Totgeburten.
Für Frauen, die nach IVF oder ICSI schwanger wurden, lag das Risiko einer Totgeburt mit 16,2 Promille etwa viermal so hoch wie für die anderen. Es sei aber wichtig festzustellen, dass diese Gefahr, absolut gesehen, immer noch sehr gering ist, betont Wisborg. Mögliche Einflussfaktoren wie Alter, Body-Mass-Index und Bildungsstand der Mutter sowie Tabak-, Alkohol- und Koffeinkonsum während der Schwangerschaft hatten nur wenig Einfluss auf das Ergebnis der statistischen Auswertung. Frauen, die erst nach mehr als einem Jahr oder nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung auf natürlichem Weg schwanger wurden, hatten mit etwa gleicher Wahrscheinlichkeit eine Totgeburt wie diejenigen, bei denen es schneller ging. Daher vermuten die Forscher, dass ein erhöhtes Risiko wahrscheinlich nicht durch biologische Faktoren zu erklären ist, die auch die Fruchtbarkeit verringern.