Mehr bunte Bausteine für Dreikäsehochs
„Forschung rund um das Lernen hat gezeigt, dass Erfahrungen wie mit Bausteinen bauen und Knobelspiele spielen das räumliche Vorstellungsvermögen von Kindern verbessern können und dass diese Fähigkeiten wiederum das Lösen komplexer mathematischer Probleme in späteren Schuljahren unterstützen“, erläutert Brian N. Verdine von der University of Delaware, einer der Autoren der Studie. „Dies ist die erste Studie, die eine ähnliche Verbindung bereits bei Vorschulkindern belegt.“ Bei rund hundert Dreijährigen hatten Verdine und seine Kollegen drei Aspekte untersucht: wie gut die Kleinen darin waren, ineinandergreifende, Legosteinen ähnlichen Bausteine räumlich anzuordnen – ob es einen Zusammenhang gibt zwischen diesem räumlichen Vorstellungsvermögen und frühen mathematischen Fähigkeiten – und ob Zusammenhänge existieren zwischen dem räumlichen Vorstellungsvermögen und dem Geschlecht, dem sozioökonomischen Status oder der Wortwahl der Eltern, was Begriffe zur räumlichen Orientierung wie darüber oder darunter anbelangt.
Sie stellten fest: Kleinkinder, die vorgegebene Bauwerke besser nachbauen konnten, schnitten auch besser in einfachen Matheaufgaben ab. Einen Unterschied zwischen den Geschlechtern konnten die Forscher dabei nicht feststellen, wohl aber zwischen unterschiedlicher sozialer Herkunft. Kinder mit sozial schwächerem Hintergrund fielen bereits in diesem frühen Alter hinter Kindern aus sozial stärkeren Familien zurück. Ein Faktor, der dazu beitrug, war offenbar auch die Art und Weise, wie die Eltern mit ihren Kindern kommunizierten, denn soziökonomisch schwächere Eltern nutzten seltener Begriffe, um räumliche Bezüge zu verdeutlichen. Gerade in Anbetracht dessen, dass Bausteine ein verhältnismäßig erschwingliches Spielzeug sind, so die Forscher, könnten sie selbst an Einrichtungen mit geringerem Etat erfolgreich eingesetzt werden, um genau diese Lücke zu verringern.