Blutwäsche mit Magneten
"Dieser Blutfilter könnte eine neue Waffe zu Bekämpfung der Erreger bei Erwachsenen und Kindern mit einer Sepsis werden", sagt Donald E. Ingber von der Harvard Medical School in Boston. Das Prinzip ist dabei vergleichbar mit einer Diaylse für Patienten mit Niereninsuffizienz. Das infizierte Blut gelangt über Mikrokanäle in eine kleine Mischkammer. Dort fließen parallel etwa ein Mikrometer kleine magnetische Kügelchen ein, die an ihrer Oberfläche Antikörper gegen den Pilzerreger Candida albicans tragen. Diese eisenhaltigen Partikel docken rasch an die Erreger an und können danach über ein starkes magnetisches Feld (50 Tesla pro Meter) aus dem Blut herausgezogen werden. So gereinigt könnte das Blut in Zukunft wieder in den Körper des Patienten zurückgeleitet werden.
In einem Labortest konnten so Ingber und Kollegen bis zu 80 Prozent der Pilzerreger aus einem Blutstrom herausfiltern. Das klappte mit einem Durchfluss von 20 Mikrolitern pro Stunde laut Aussage der Forscher schnell genug, um klinisch relevante Effekte zu erzielen. Die Entwickler hoffen, dass nach dieser magnetischen Blutwäsche nur noch so wenige Erreger vorhanden sind, um diese effektiv mit Antibiotika abzutöten. Bis zu einem Einsatz bei Sepsis-Patienten ist der Weg allerdings noch sehr weit. Da noch nicht mal Tierversuche durchgeführt wurden, liegen über mögliche Nebenwirkungen noch keine Informationen vor.
http://www.rsc.org/publishing/journals/LC/article.asp?doi=B816986A