Bestätigt: Haustiere mindern Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen

Vor allem bei Hundebesitzern zeigen sich in vielen Studien verringerte Risikofaktoren und bessere Überlebensaussichten für Herzpatienten
Eine Reihe von Studien legt nahe: Ein Hund ist gut fürs Herz.
Eine Reihe von Studien legt nahe: Ein Hund ist gut fürs Herz.
© C. Dick-Pfaff
Houston (USA) - Haustiere könnten tatsächlich helfen, das Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen zu verringern. Insbesondere der Besitz von Hunden ist mit einem verminderten Krankheitsrisiko verbunden. Zu diesem Schluss kommen US-Mediziner im Fachblatt „Circulation”, nachdem sie eine Reihe früherer Studien zu der Thematik analysiert hatten und diese Vermutung grundsätzlich bestätigt sehen. Es spielt demnach nicht nur erhöhte körperliche Aktivität – wie sie etwa durch tägliche Spaziergänge mit dem Hund gefördert wird – eine Rolle. Auch die emotionale Bindung an und die soziale Unterstützung durch das Tier sind zentrale Faktoren. Die Forscher betonen allerdings trotz vieler Vorteile, dass man sich nicht nur aus diesen gesundheitlichen Gründen für ein Haustier entscheiden sollte.

„Im Wesentlichen legen die Daten nahe, dass es möglicherweise einen Zusammenhang gibt zwischen dem Besitz von Haustieren und einem verringerten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen”, sagt Glenn N. Levine vom Baylor College of Medicine in Houston. „Weniger klar ist, ob es auch bei denjenigen mit einer Vorerkrankung zu einer Risikoverminderung führen kann, ein Tier bei sich aufzunehmen oder zu erwerben. Künftige Forschungen, einschließlich qualitativ besserer Studien, sind nötig, um diese Frage bestimmter beantworten zu können.“ Die Forscher hatten sich mit einer Vielzahl unterschiedlichster Studien beschäftigt, in denen der Einfluss von Haustieren auf das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten und entsprechende Risikofaktoren untersucht worden war. Der Zweck ihrer Stellungnahme sei es, schreiben sie, diese Daten kritisch zu bewerten. Sie nennen in ihren Ausführungen eine Reihe von Beispieluntersuchungen.

Dass Haustiere ursächlich das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senken, lässt sich aus den bislang vorhandenen Studien nicht eindeutig beweisen. „Es könnte auch einfach sein“, sagt Levine, „dass gesündere Leute diejenigen sind, die Haustiere haben.“ Eine von den Forschern erwähnte kleine Studie – die allerdings noch nicht veröffentlich ist – legt aber durchaus nahe, dass es eine ursächliche Wirkung geben könnte: In dieser Untersuchung waren 30 Patienten mit grenzwertigen Blutdruckwerten einer von zwei Gruppen zugeteilt worden. Während die Patienten der einen Gruppe gleich einen Hund zu sich holten, zögerten die der anderen Gruppe die Aufnahme des neuen Familienmitglieds noch ein wenig hinaus. Blutdruckmessungen zwei und fünf Monate nach dem Einzug der Hunde in der ersten Gruppe zeigten geringere Werte bei denjenigen, die bereits Hundebesitzer waren. Nachdem letztlich alle Probanden einen Hund hatten, waren bei einer Folgeuntersuchung auch bei den Teilnehmern die Blutdruckwerte ähnlich verringert, die verspätet auf den Hund gekommen waren.

Insgesamt bestätigen Levine und seine Kollegen in ihrer Stellungnahme, dass Haustiere der Gesundheit von Herz und Kreislauf gut tun. Auch wenn nicht sämtliche Studien, in denen mögliche Auswirkungen von Haustierbesitz auf die Gesundheit untersucht wurden, gesundheitsfördernde Effekte durch die tierische Gesellschaft eindeutig beweisen, zeichnet sich doch in vielen eine deutlich positive Tendenz ab – insbesondere für Hunde. Einige Erhebungen zeigen etwa, dass Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen länger überleben, wenn sie einen Hund haben. Grundsätzlich sind Hundebesitzer körperlich aktiver und erreichen weitaus häufiger das empfohlene Minimum an Bewegung als Nicht-Hundebesitzer, belegen einige Studien. Auch bestimmte Risikofaktoren wie Übergewicht, Blutdruck, Cholesterinwerte und Stressreaktionen können durch Haustiere gemindert werden.

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