Babys schreien, wenn Kommunikation unmöglich ist
Zwischen drei und 96 Stunden waren die 90 Babys alt, die Emese Nagy von der University of Dundee beobachtet hat. Dabei wandte sie sich manchmal wie eine Mutter den Babys zu, sprach mit ihnen, streichelte sie und suchte Augenkontakt. Manchmal aber setzte sie ein unbewegliches Gesicht auf, sah die Babys nicht an und streichelte sie auch nicht. Die Babys drehten dann den Kopf weg, "überprüften" jedoch nach einem Moment, ob ihre Kommunikationspartnerin immer noch wie eine Statue da stand. Falls sie schon wieder lächelte und Augenkontakt suchte, reagierten auch die Neugeborenen. Setzte Emese Nagy weiterhin ihr unbewegliches Gesicht auf, drehten sie sich jedoch wieder weg. Viele fingen auch an zu weinen.
In diesem frühen Alter können die Babys noch keine sozialen Erfahrungen gesammelt haben. Dass sie dennoch so sensibel auf Blicke und Berührungen reagierten, zeigt Nagy zufolge, dass schon Neugeborene Unterschiede im Verhalten und den Reaktionen anderer wahrnehmen. Sie wollen dann Kontakt aufnehmen. Und wenn das fehlschlägt, schreien sie.