Jahrzehnte alte Presspflanzen zeigen Veränderung der städtischen Pflanzenwelt
"Diese Studie zeigt, dass unsere Flora weniger unverwechselbar wird", sagt Rebecca Dolan, Direktorin des Friesner Herbariums an der Butler University. Dolan und ihre Kollegen untersuchten 2800 getrocknete Pflanzen, die vor 1940 rund um Indianapolis gesammelt worden waren, und verglichen sie mit Pflanzen, die zwischen 1996 und 2006 in der Gegend gefunden worden waren. Die Artenvielfalt war mit etwa 700 Spezies relativ stabil geblieben. In den rund 70 Jahren waren heimische Pflanzen aber mit einer Rate von 2,4 Spezies pro Jahr verloren gegangen, während fremde Arten mit einer Rate von 1,4 Spezies im Jahr hinzukamen. Der Anteil eingeführter Pflanzen stieg damit von etwa 20 Prozent auf mehr als 27 Prozent.
Unter den verlorenen Arten ist beispielsweise Filipendula rubra, eine rosa blühende Spalierstaude, die auch "Königin der Prärie" genannt wird. Angesiedelt hat sich unter anderem der Japanische Staudenknöterich, Fallopia japonica, der sich als schnell wachsende, krautige Pflanze massiv ausbreitet und als problematischer Eindringling betrachtet wird. "Da Städte weiter wachsen, werden städtische Grünflächen zunehmend wichtige Zufluchtsorte für die heimische Artenvielfalt und für die Menschen", sagt Dolan. "In den kommenden Jahrzehnten wird der Kontakt zur Natur bei den meisten Menschen in städtischer Umgebung stattfinden, so dass die soziale Wichtigkeit städtischer Pflanzen niemals größer war."