Gigantischer Magmaschlot formt afrikanische Gebirge
"Unsere Entdeckungen haben einen wichtigen Einfluss auf den Vulkanismus in Afrika, die Erosion, den Sedimenttransport und die Abflussmuster der Flüsse", berichten Robert Moucha und Alessandro M. Forte von der Université du Québec in Montréal. Ihre geologische Simulation zeigt, dass noch vor der Entstehung des Roten Meeres der Superplume unter dem Westen der Arabischen Halbinsel lag. Durch diesen Schlot, der einige tausend Kilometer bis zur Kern-Mantel-Grenze reicht, gelangten gigantische Magmamengen nach oben. Über diesen bewegte sich der afrikanische Kontinent auf seiner langsamen Wanderung nach Norden hinweg. So konnte der Superplume über 30 Millionen Jahre den Boden bis in die Region des heutigen Tansanias um bis zu tausend Meter anheben. Gekoppelt mit anderen geologischen Prozessen entstand dadurch die mächtige Gebirgsstruktur im Osten Afrikas.
Auch der höchste Berg Afrikas, der Kilimandscharo, befindet sich im Einflussgebiet des Superplumes. Geologen schätzen das Alter des 5895 Meter hohen Vulkans auf etwa zwei bis drei Millionen Jahre. Der letzte größere Ausbruch in dieser Region ereignete sich um das Jahr 1700. Doch obwohl der riesige Magmaschlot mittlerweile weiter südlich liegt, gilt die Region immer noch als vulkanisch aktiv.