Wie laufen Hund, Katze oder Pferd?
"Die Wahrscheinlichkeit, in unserer Umgebung fehlerhafte Beschreibungen des vierbeinigen Gangs zu finden, liegt bei ungefähr 50 Prozent - was nichts anderem entspricht als purem Zufall", erläutert Gábor Horváth von der Eötvös University in Budapest. Dieses Ergebnis sei verwunderlich, da die Charakteristika des vierbeinigen Gangs bekannt und geschildert sind, seitdem sie von dem britischen Fotografen Eadweard Muybridge 1887 veröffentlicht wurden. Fehlerhafte Darstellungen entstehen zum Teil aus Unachtsamkeit und mangelnder Sorgfalt, vermuten Horváth und seine Kollegen. Mitunter könnte auch Unwissenheit ein Grund sein oder es werden bereits nicht korrekte Vorlagen kopiert. Bei Kinderspielzeugen seien solche Fehler vielleicht auch keine große Sache, so Horváth. Doch in Darstellungen in Museen und anatomischen Büchern, sollte Genauigkeit eigentlich eine selbstverständliche Sache sein. Nahezu vorbildlich ist die Filmindustrie. Hier sorgen hinter den Kulissen meist Experten für Biomechanik für die Animationen.
Korrekt ist der Ablauf so: Sämtliche Vierbeiner treten mit dem linken Hinterbein vor, gefolgt vom linken Vorderbein. Danach setzen sie das rechte Hinterbein vor, dem das rechte Vorderbein folgt, bevor wieder die linke Seite an der Reihe ist. Unterschiede ergeben sich dabei allein im Timing dieser Schrittfolge, nie in der Reihenfolge. Der Grund dafür, dass dieses Muster so universell ist, ist das so erreichte Maximum an statischer Stabilität. Auf diese Weise sind stets drei Füße am Boden und bilden ein Dreieck. Und je näher das Massezentrum diesen drei Punkten liegt, desto stabiler ist der Stand.