Wie das Hirn unser Essen analysiert
"Unsere Daten lassen den Schluss zu, dass die Orexin produzierenden Zellen unter einer gegenseitigen Kontrolle bzw. Beeinflussung von Kohlenhydraten und Proteinen stehen", sagt Denis Burdakov von der University of Cambridge. Der Einfachzucker Glukose reduziert demnach die Aktivität der Zellen, die Orexin herstellen. Andererseits würden diese Zellen angeregt, wenn die aufgenommene Nahrung viele Aminosäuren enthält, also die Bausteine von Proteinen, erklärt Burdakov: "Dies steht im Einklang mit anderen Beobachtungen, dass Protein-reiche Mahlzeiten anregender sind und den Konsumenten wacher halten als Kohlenhydrat-reiche."
Die Details, wie Nährstoffe in unserem Hirn erfasst und verarbeitet werden, müssen noch wesentlich besser erforscht werden, heißt es in der Veröffentlichung. Die Ergebnisse von Burdakov und seiner Kollegen deuten darauf hin, dass diese Mechanismen im Zwischenhirn nicht nur die Nährstoff-Zusammensetzung unserer Nahrung analysieren. Häufig ist dabei - wie im vorliegenden Fall - die Balance der Nährstoffe von größerer Bedeutung als deren Kaloriengehalt. Werden die Orexin-produzierenden Nervenzellen nämlich simultan mit Aminosäuren und Glukose gereizt, setzen sich am Ende die Aminosäuren durch und reduzieren den Einfluss der Glukose.