Wie Krebsmetastasen entstehen
"Unsere Arbeit zeigt, dass Fibrozyten dazu in der Lage wären, prämetastatische Nischen zu formen", sagt Hendrik van Deventer vom Krebszentrum der University of North Carolina in Chapel Hill. Der endgültige Beweis dafür, dass sie tatsächlich auf diese Weise die Bildung von Metastasen in anderen Organen ermöglichen, stehe aber noch aus. Van Deventer und seine Kollegen arbeiteten mit genetisch veränderten Knockout-Mäusen, deren Fibrozyten das Oberflächenprotein CCR5 (C-C-Chemokinrezeptor 5) nicht mehr bilden konnten. Bei diesen Tieren entwickelten sich aus einem Melanom deutlich weniger Lungenmetastasen als bei normalen Mäusen. Wurden ihnen CCR5-positive Fibrozyten injiziert, verstärkte sich die Metastasenbildung wieder.
Die Fibrozyten, die mit dem Blutstrom durch den ganzen Körper patrouillieren, haben normalerweise die Aufgabe, an der Wundheilung mitzuwirken und Gewebe zu regenerieren. Bei den Knockout-Mäusen mit Melanomen verstärkten sie im Lungengewebe die Aktivität des Krebs fördernden Enzyms MMP9 (Matrix-Metalloproteinase 9) um das 7-fache. Warum sie das tun, ist noch nicht bekannt. Es seien bereits Medikamente vorhanden, so die Forscher, die dieses Enzym hemmen und möglicherweise für eine Therapie geeignet wären. Zunächst müsse aber nachgewiesen werden, ob die Fibrozyten tatsächlich die Metastasenbildung bei Krebspatienten vorbereiten.