Wie Asien und Amerika zum Superkontinent Amasia verschmelzen

Kontinentaldrift könnte in über 200 Millionen Jahren zum Verschwinden des Arktischen Ozeans führen
Superkontinent Amasia
Superkontinent Amasia
© Mitchell, Nature
New Haven (USA) - Über 150 Millionen Jahren hat es gedauert, bis der Superkontinent Pangäa zerbrochen war und sich die heutigen Kontinente gebildet hatten. Da sich die Erdplatten noch immer mit zwei bis 20 Zentimeter pro Jahr verschieben, wird sich in ferner Zukunft wieder ein neuer Superkontinent, Amasia genannt, bilden. Wie Amasia aussehen und wo er liegen könnte, simulierten nun amerikanische Geoforscher. In der Zeitschrift „Nature“ stellen sie ihr Modell der driftenden Kontinente vor.

„Traditionelle Modelle sagen voraus, dass sich der nächste Superkontinent Amasia entweder an der Stelle von Pangäa oder genau auf einer entgegengesetzten Seite bilden wird“, erläutern Ross N. Mitchell und seine Kollegen von der Yale University in New Haven. Aber auch ein drittes Szenario halten die Wissenschaftler nun für möglich. Dabei verschmelzen Asien und Amerika so miteinander, dass der Arktische Ozean nach und nach verschwinden wird. Ergebnis wäre ein Superkontinent Amasia, der um 90 Grad gekippt zur Position von Pangäa vor über 200 Millionen Jahren liegen könnte. Die beiden anderen Modelle gehen davon aus, dass sich entweder der Atlantik oder der Pazifik wieder schließen könnten.

Die Grundlage für das neue Modell von Mitchell und Kollegen sind paläomagnetische Untersuchungen von Gesteinen. In den Proben prägten sich zu den jeweiligen Epochen der Erdgeschichte die jeweils vorherrschenden Magnetfelder ein und erlauben so einen Rückschluss auf die Wanderung der Kontinente. Mit diesen Daten aus der Vergangenheit konnten die Forscher eine wahrscheinliche Zukunft der Erdplatten berechnen. Doch welchen genauen Weg die heutigen Kontinente in den kommenden 200 Millionen Jahren tatsächlich beschreiten werden, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit vorhersagen.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: „Supercontinent cycles and the calculation of absolute palaeolongitude in deep time“, Ross N. Mitchell et al.; Nature, DOI: 10.1038/nature10800


 

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